Nach deiner Ankunft bei der chilenischen Gastfamilie wirst du bald darüber informiert werden, in welche Klinik du fahren sollst, sollte sich ein Kind verletzen oder verunfallen.
Bist du es von zu Hause gewohnt, einfach ins nächstgelegene Krankenhaus zu fahren, dann wirst du dich vielleicht fragen, was denn der Unterschied zwischen hospital und clínica ist. Wir wollen dir deshalb in Folge kurz das chilenische Gesundheitssystem erklären:
Das chilenische Gesundheitssystem ist zweigeteilt. Auf der einen Seite gibt es die öffentliche Krankenversicherung Fondo Nacional de Salud (FONASA) und die privaten, gewinnorientierten Krankenversicherer Instituciones de Salud Previsional (ISAPRES). Insgesamt 7 private Isapres buhlen um gesunde, junge und am liebsten männliche Versicherer. Ungefähr 20% der Chilenen sind bei einer Isapre versichert.
Der obligatorische Beitragssatz für Angestellte liegt bei 7% des Gehalts, welcher am Monatsende direkt vom Gehalt abgezogen und in das Gesundheitssystem abgeführt wird. Da der obligatorische Beitrag von 7% meist nicht für die Beitragsbezahlung einer ISAPRE ausreicht, wird vom Versicherer einen Aufpreis bezahlt und so liegt die Beitragsbezahlung im Schnitt bei ca. 10% des Gehalts. Die Höhe der Beitragszahlungen der ISAPRES hängt vom Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen ab.
Im Krankheits-und Unfallsfall werden die FONASA-Versicherer in ein staatliches Krankenhaus (span: hospital público), die Versicherer der ISAPRES in die privaten Kliniken (span: clínicas) eingewiesen.
Mit clínicas sind also Privatkliniken, mit hospital die öffentlichen Krankenhäuser gemeint.
Wer es sich in Chile leisten kann, der versichert sich bei eine ISAPRE. Die Kliniken entsprechen europäischem Standard und verfügen über weniger Wartezeiten als die öffentlichen Krankenhäuser. Die Wartezeiten, welche die FONASA-Versicherten für eine Operation oder für eine Sprechstunde beim Spezialisten auf sich nehmen müssen, können sehr lange sein und haben jährlich fatale Folgen. Ein FONASA-Versicherer kann sich gegen Bezahlung auch bei einer Privatinstiution behandeln lassen. Die Preise liegen jedoch auf ähnlicher Höhe wie in Deutschland.
Da der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung für die Teilnahme an unserem Au-pair Programm obligatorisch ist, bist du als Au-pair im Krankheitsfall bestens geschützt, da du in den Privatkliniken behandelt werden wirst. Wir hoffen natürlich, dass du deinen Auslandaufenthalt gesund und munter beenden wirst. Sollte ein Klinikaufenthalt oder Arztbesuch trotzdem nötig werden, kannst du die Klinikwählen, in welcher du dich behandeln lassen möchtest. In einigen Kliniken gibt es sogar deutschsprachige Ärzte! Deine Gastfamilie und auch wir von Chile Inside werden dir in einer solchen Situation natürlich helfend zur Seite stehen.